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Prof. Dr. Bassam Tibi

em. Professor für Internationale Beziehungen

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Liebe Besucherinnen und Besucher meiner Homepage,

ich danke Ihnen für diesen Besuch, den ich als Anlass nehme, Ihnen meine Autobiografie vorzustellen. Daran habe ich sieben Jahre gearbeitet und sie wird mein letztes Buch sein. Diese Autobiografie ist im März 2022 unter dem Titel “Von Damaskus in die deutsche Ghurba” mit dem Untertitel “Migration und Integration veranschaulicht an meinem Leben” erschienen. Das arabische Wort “Ghurba” bedeutet “Die Fremde”. Wenn ein Muslim sich auf eine Reise / Rihla begibt, dann befindet er sich in der Ghurba. Meine Autobiografie beschränkt sich auf mein Leben in der Ghurba seitdem ich vor 60 Jahren Damaskus verlassen habe. Dieses Leben beginnt 1962 in der deutschen Ghurba und wird auf fünf Kontinente erweitert. Mein Leben war also eine globale Rihla.

Diese Buchpublikation beginnt mit einem Geleitwort von Michael Wolffsohn und endet auf Seite 470 mit dem Abdruck des von mir vor 27 Jahren ausgefüllten FAZ – Fragebogens. Ich möchte meine Buchpräsentation ungewöhnlich mit einer Zitierung der beiden angeführten Texte beginnen.

Der FAZ – Fragebogen stellt als dritte Frage die nach dem “vollkommenen irdischen Glück”. Meine Antwort lautete “Wenn ich mich richtig verstanden fühle”.

In seinem Geleitwort schreibt Professor Michael Wolffsohn folgendes: “Bassam Tibi hält uns den Spiegel vor….(wir) sollten in diesem Buch besonders auf Tibis Integrationserfahrungen achten. Vielleicht, hoffentlich, bewirkt Tibi damit, dass bei Lesern mehr Selbstkritik als Selbststilisierung ….” entsteht. Weiter schreibt Wolffsohn “Bassam Tibi ist kein Einzelfall, er personifiziert ein Paradigma.”

Mein Kommentar lautet: Michael Wolffsohn versteht mich und bereitet mir mit diesen Worten das vollkommene irdische Glück.

Ich bitte Sie, meine Autobiografie zu lesen und mich auf meiner Rihla in Ländern von fünf Kontinenten zu begleiten. Ich hoffe, dass ich Sie mit dieser Begrüßung und Einladung zur Lektüre meiner Autobiografie anregen kann.

Meine Autobiografie enthält drei Schwerpunkte: 1. Mein Leben als Rihla – Weltreise in die Fremde in der islamischen Tradition von Talab al – Ilm / Streben nach Wissen. 2. Flucht und Migration und 3. Integration.

Ich beanspruche für den Fall meiner individuellen Lebensgeschichte von Migration und Integration einen exemplarischen Charakter, denn ich bin kein Einzelfall. Dieses sagt der Untertitel des Buches aus.

Meine Autobiografie beginnt mit Vorwort, Prolog und einem einleitenden Essay. In diesen drei Texten stelle ich meine Problematik und den Gegenstand meines Lebens vor. Darauf folgen vier aus fünfzehn Kapiteln bestehende Teile.

Im ersten Teil erläutere ich meinen Platz in Deutschland im Zeitalter globaler Zuwanderung. Ich stelle dar, was ich als Migrant erlebt habe. Der zweite Teil handelt von den ersten Stationen meines Lebens in Deutschland. Die wichtigste Station war Frankfurt am Main. Im sechsten Kapitel dieses Teils erzähle ich über mein Leben in Frankfurt während der 1960iger Jahre, als ich bei Adorno, Horkheimer, Fetscher und Carlo Schmid und Mitcherlich studiert habe. Jene zehn Jahre waren die besten meines Lebens in Deutschland.

Im dritten Teil erzähle ich von meinem konfliktreichen Leben in Göttingen. Im Dezember 1972 erhielt ich den Ruf auf die Professur für Internationale Beziehungen an der Universität Göttingen und wurde im Januar 1973 noch in meinem 28. Lebensjahr – obwohl noch Syrer – auf dem Ausnahmeweg zum Beamten vereidigt. Als ich 1962 nach Deutschland kam, konnte ich kein Wort Deutsch. Zehn Jahre später habe ich in einwandfreiem Deutsch meine erste Vorlesung als deutscher Professor gehalten. Leider waren die Göttinger Jahre keine einfachen für mich und daher der Versuch der Flucht in die große Welt.

Im vierten Teil meiner Autobiografie berichte ich über diese Flucht. Unter Beibehaltung meiner Göttinger Professur und aus Rücksicht auf meine Göttinger Familie habe ich versucht, meine Professur in Göttingen mit der Flucht in einem Doppelleben zu verbinden. In den Jahren 1982 bis 2010 fand diese Flucht in zwei Richtungen statt: In die Welt des Islam ( Kairo, Tunis, Jakarta, Rabat u.a.) und in Richtung der Elite-Universitäten in den USA ( ab 1982 Harvard, 1986/87 Princeton, anschließend wieder Harvard und abschließend als A.D. White Professor an der Cornell University).

Ich schließe diese Präsentation meiner 2022 erscheinenden Autobiografie mit der Wahrnehmung meines Lebens als eine Weltreise durch die Kulturen in fünf Kontinenten ab. Die Weltreise endet an meinem Lebensabend in Göttingen. Deswegen endet meine Autobiografie mit einem Anhang unter dem Titel “Abschied und Versöhnung”. Dieser Anhang enthält die Abschiedsvorlesung, die ich in der Aula der Universität Göttingen anlässlich der Emeritierung gehalten habe. Mit dieser Versöhnung enden die konfliktreichen Jahre in Göttingen.

Ihr Bassam Tibi

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